Das Deutsch-Russisches Kultur-und Bildungszentrum „Rosinka“ aus Altenstadt hat ein neues Projekt ins Leben gerufen. Diesem Projekt ging eine lange und intensive Planungsphase voraus und am 31.03.2012 war es schließlich so weit. Am frühen Morgen machten sich vier Schüler und ein Aufsichtsperson und Vorsitzende des Vereins Rosinka, Irina Petek auf den Weg nach Moskau. Für die Schüler ging somit der Unterricht auch in den Osterferien weiter. Sie besuchten die Schule 1222 in Moskau, welche als besonderen Schwerpunkt „Deutsche Sprache und Kultur“ anbietet . Das Ziel der kurzen Reise war die Völkerverständigung zwischen Russland und Deutschland, altersgleiche Freunde zu finden, sowie sich auszutauschen und die beiden Schulen, deren Unterrichtspläne sowie deren Beziehungen zu Deutschland kennenzulernen. Das Schulprojekt in Moskau wurde von der gemeinnützigen Stiftung „West-Östliche Begegnungen“ unterstützt, welche die vielfältigen Begegnungen mit den neuen unabhängigen Staaten auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion und den baltischen Staaten, die dem Auf- und Ausbau von längerfristigen Partnerschaften und Beziehungen ihrer Bürger dienen, fördert. Insgesamt hat die Stiftung in den vergangenen 17 Jahren rund 4.200 Projekte im Schüler-, Jugend- und Kulturaustausch, als Bürgerbegegnungen und im Rahmen kommunaler Partnerschaften bewilligt und mit 9,2 Mio. EUR unterstützt. Die Schüler, die am ersten Tag sichtlich nervös waren, wurden förmlich überrollt von der Warmherzigkeit und der Aufnahmebereitschaft der Schüler und Lehrer. Sofort hatten alle das Gefühl als ob sie sich schon ewig kannten, obwohl sie ja gerade erst angekommen waren und sich nie zuvor begegnet waren. Das begeisterte die deutschen Schüler so sehr, dass diese, obwohl es für sie keine Pflicht war, immer ab der ersten Stunde am Unterricht teilnahmen. Durch die Zeitverschiebung bedeutete das, dass sie in Deutschland jeden Tag schon um sechs Uhr in der Schule hätten sein müssen– und das in den Ferien! Die deutschen Schüler besuchten ihrem Alter entsprechend die gleichen Schulklassen wie in Deutschland auch. Es war für die Jugendlichen sehr interessant zu sehen, wie der Unterricht in Russland abläuft. Sie bemerkten, dass z.B. die Beziehung zum Lehrer oft ganz anders war, d.h., dass die Schüler mehr Respekt vor den Lehrer zu haben scheinen, da die Lehrer den Schülern die Noten für Hausaufgaben jede Stunde eintragen. Außerdem konnten sie feststellen, dass diese russische Schule in Fächern wie Mathematik und Physik dem deutschen Lehrplan ein ganzes Stück voraus waren. Abgesehen von der deutschen Sprache, werden weitere Sprachen, wie z.B. Englisch, dagegen nicht so intensiv gelehrt wie in Deutschland. Doch das wirklich Interessante waren die Deutschstunden. Es entstanden spontane Diskussionsrunden zwischen den Schülern. Die russischen Schüler konnten den deutschen Schülern Fragen stellen und so ihr Wissen erweitern. Genauso lief es anders herum. Es war natürlich von Vorteil, dass die Mehrheit der deutschen Gäste die russische Sprache gut beherrschte. Natürlich wurden auch zahlreiche Ausflüge gemacht. Die russischen Schüler zeigten ihren Gästen ihre Stadt: Moskau. Außerdem wurden die Hauptattraktionen wie der Kreml, die Moskauer Metro, das erst seit kurzem wieder eröffnete Planetarium, welches das größte in Europa ist, der Zirkus, das Theater und verschiedene Ausstellungen besucht und bewundert. Das Wetter spielte verrückt und in der kurzen Aufenthaltszeit bot der April sein gesamtes Repertoire, vom Schneesturm bis hin zu sommerlichen Temperaturen. Die Beziehungen, zwischen dem Verein Rosinka, den Schülern und der Moskauer Schule 1222, die durch diese Reise entstanden sind und die Freundschaften , die geknüpft worden sind, müssen gepflegt und gefördert werden. Wir hoffen, dass wir bald auch Schüler aus Moskau in Deutschland begrüßen dürfen. Wir freuen uns schon sehr darauf.